Viel hatten wir uns vorgenommen für unser Derby gegen Winkeln. Dass es beim Abpfiff 4 - 4 hiess ist für die Abtwiler Girls eine gefühlte Niederlage.
Das Spiel begann so wie wir dies geplant hatten. Wir gingen zu Recht davon aus, dass die Winkler eng auf unsere beste Torschützin spielen werden und wir entschlossen uns zu einer gegen Flawil getesteten Systemumstellung aufzulaufen. So begann Saskia Höhener im linken Mittelfeld, Samira Senn im rechten Mittelfeld und Luana Lamelza im Sturm. Unsere Marschrichtung war klar. Die Zweikämpfe resolut und hart annehmen und dem Gegner den Schneit abnehmen.
Schnell hatten wir das Spiel im Griff, wir agierten und Winkeln konnte nicht reagieren.
In der 8. Minute konnte Saskia Höhener eine Flanke von Sarah Wittwen annehmen und kaltblütig verwerten. In der 12. Spielminute folgte bereits das 2 – 0. Chantal Brander eroberte den Ball im Mittelfeld, spielte diesen präzise in die Füsse von Sarah Wittwen, welche mit einem Zuckerpass unseren Goalgetter Samira Senn lacierte. Eine prächtige Kombination mit abgeklärtem Abschluss. In der 19. Minute zeigte Samira Senn einmal mehr welches Goldfüsschen, welch gute Schusshaltung sie hat. Einen Freistoss von der Mittellinie versenkte sie direkt in den Maschen der Winkler zum 3 - 0.
In der 30. Minute konnte Winkeln seinen ersten Treffer, einen direkt verwandelten Eckball, bejubeln. Das Pausenresultat von 3 – 1 stand fest.
In der Endphase der ersten Halbzeit verloren die Abtwilerinnen etwas den Faden und so waren die Trainer für die beruhigende «Pausenansprache» gefordert. Wieder zurück zur Ruhe, Abgeklärtheit und Zweikampfstärke.
Jedoch sollte Winkeln in der 51. Minute der Anschlusstreffer zum 3 – 2 gelingen. Natürlich war dies nicht förderlich für unser Spiel sondern steigerte die einschleichende Verunsicherung zusätzlich. Als Samira Senn in der 58. Spielminute mit einem platzierten Weitschuss auf 4 – 2 erhöhte hegten wir die Hoffnung, dass unser Spiel wieder stabiler wird. Leider nein. So konnte Winkeln mit 2 Treffern in der 72. Und 78. Spielminute noch ausgleichen. Beinahe hätten wir in der letzten Spielminute noch den Ausgleich erzielt. Samira Senn zog alleine auf das Winkler Tor und konnte nur regelwidrig gestoppt werden. War dies im oder ausserhalb des Strafraums? Der gut pfeiffende Schiri Jordi Forster sah das Foul ausserhalb des 16er. Den fälligen Freistoss legte sich die gefoulte selber hin, von halbrechts. Eigentlich die idealste Position für unseren Linksfuss. Die Ausführung war jedoch nicht vom Erfolg gekrönt und der Ball streifte das Gehäuse, das entfernte Lattenkreuz.
Zusammengefasst bleibt festzuhalten, dass wir klar mehr Ballbesitz hatten, spielerisch die feinere Klinge führten aber gleichzeitig zu viele Torchancen vergaben. Wenn wir von einem heutigen Defizit sprechen wollen, dann war es die Instabilität der neuformierten Defensive. Die Zuordnung stimmte oftmals nicht und Bälle wurden nicht resolut genug aus der Gefahrenzone gespielt. So gelang es Winkeln aus wenigen Chancen 4 Tore zu erzielen. ABER SO KÖNNEN DERBYS SEIN.
Am nächsten Sonntag erwarten wir bereits den nächsten Gegner. Der FC Frauenfeld wird auf der Spiserwis gastieren und wir müssen uns bewusst sein, dass uns ein klar spielstärkerer und besser organisierter Gegner, als Winkeln es war, gegenüberstehen wird.
